Interessensgemeinschaft

Fäsen­staub Ausbau A4
 

Informationen für Anwohner und Betroffenen rund um die Stadttangente Schaffhausen.

 

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Im Fokus

Das Projekt

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) plant die Nationalstrasse A4 zwischen Schaffhausen-Süd und Herblingen auf 4 Spuren auszubauen.

Dabei soll unter anderem die Auffahrt SH-Nord aufgehoben werden und ein doppelstöckiger Autobahnabschnitt im Fulachtal entstehen.

Die Bauzeit beträgt 8.5 Jahre. Insgesamt kostet das Projekte 473 Mio. Franken.

Die Interessensgemeinschaft

Wo gebaut wird, da sind auch Menschen betroffen. Anwohner, Verkehrsteilnehmer und die Gesamtbevölkerung möchten die konkreten Auswirkungen kennen.

Die Interessensgemeinschaft setzt sich für einen besseren Informationsfluss und den Einbezug der Betroffenen ein.

Was uns stutzig macht

Kritikpunkte

Aufhebung SH-Nord

Die Auffahrt SH-Nord (beim Güterbahnhof) wird aufgehoben. Heute wird diese von 9’100 Fahrzeugen pro Tag genutzt. Künftig wird ein Grossteil dieser Fahrzeuge via Altstadt zum SH-Süd oder über Quartierstrassen zu einem neuen Ersatzanschluss in Herblingen (Mutzentäli) umgeleitet. Dies bedeutet Umweg- und Mehrverkehr für Wohnquartiere.

Mehrverkehr in Wohnquartieren

Gemäss Astra verursacht das Projekt im Niklausen (Stimmerstrasse) mehr als 1300 zusätzliche Fahrzeuge pro Tag (+25%). Auf der Gemsgasse, nördlichen Schweizersbild- und Ebnatstrasse beträgt der Mehrverkehr mindestens +10%. Insgesamt verlagert sich der Stadtverkehr weg von den gut ausgebauten Kantonsstrassen in einzelne Wohnquartiere. Hintergrund ist die Aufhebung der Auffahrt SH-Nord.

Mehr Lärm und Smog

Bisher bot die Schönenberg-Galerie im Fulachtal einen gewissen Lärmschutz. Neu verläuft die Autobahn auch oberhalb dieser Galerie – doppelstöckig ohne Überdachung. Dies führt zu einer stärkeren Lärmbelastung der Anwohner auf dem Geissberg und im Ebnat. Der Umweltverträglichkeitsbericht spricht von zusätzlichen Grenzwertüberschreitungen und bedeutend schlechterer Luftqualität.

Mehr Schwerverkehr

Die «Verkehrsstudie Hochrhein-Bodensee» prognostiziert ein Wachstum des grenzüberschreitenden LKW-Verkehrs um 40 bis 50 Prozent bis 2040. Mit dem Ausbau der Schaffhauser Transitachse nach Deutschland (A81) wird der Schwerverkehr auch hier zunehmen.

Unverbindlichkeit der flankierenden Massnahmen

Um negative Effekte abzufedern werden «flankierende Massnahmen» in Aussicht gestellt. Diese sind allerdings nicht verbindlich und werden bereits heute in Frage gestellt.  Auch das Beispiel Galgenbucktunnel zeigt, dass die Umsetzung oft entfällt. Ohne diese Massnahmen verkommt das Verkehrsmodell der Astra allerdings zur Makulatur. Die Folge wäre zunehmende Verkehrsüberlastung im Stadtzentrum.

Eingeschränkte Stadtentwicklung

Das Projekt wirkt sich negativ auf die Stadtentwicklung aus. Dies gilt sowohl während der über achtjährigen Bautätigkeit (insb. im Mühlental) aber auch dauerhaft am Nordportal (Neuer Anschluss Mutzentäli) und Südportal (Mühlenen). Auch die Stadtregierung kann die Stadtverträglichkeit aktuell noch nicht abschliessend beurteilen.

Überholte Planung

Bei Planungsbeginn vor 15 Jahren war ein Ausbau bis nach Thayngen angedacht. Inzwischen hat sich die Ausgangslage geändert: Der Bundesrat strich die Etappe Thayngen – Herblingen aus dem strategischen Ausbauprogramm. Dies stellt die Notwendigkeit des komplizierten Zwischenstücks von Schaffhausen-Nord bis Herblingen mit der Aufhebung des Nordanschlusses in Frage. Sogar die ASTRA Umwelterträglichkeitsprüfung stellt fest, dass der Spurausbau «vorgezogen» stattfinden würde und «keine wahrnehmbaren Auswirkungen» auf die Verkehrsmenge der A4 bringt.

Volkswirtschaftlich unrentabel

Die Kosten-Nutzen Analyse des Astra zeigt, dass die Baukosten rund doppelt so hoch sind, wie der erwartete Nutzen. Die volkswirtschaftliche Rentabilität ist somit nicht gegeben. Dies ist für ein steuerfinanziertes Strassenbauprojekt eher ungewöhnlich. Würde man nur die zweite Tunnelröhre bauen, so wäre das Projekt bereits um 173 Mio Franken günstiger.

Verzögerung von Sofortmassnahmen

Der Fussgänger- und Fahrradverkehr in Schaffhausen gilt gemäss Agglomerationsprogramm als unattraktiv und gefährlich (schmale Trottoirs und Lücken im Velonetz). Massnahmen zur raschen Verbesserungen des Stadtverkehrs können sich aber aufgrund des Fäsenstaubprojekts um Jahrzehnte verzögern, da diese neu in das Gesamtprojekt eingebunden werden.

Kurze Einsprachefrist und fehlende Informationen

Die Einsprachefrist beträgt 30 Tage nach Publikation der Detailplanung im Amtsblatt zu einem unbekannten Zeitpunkt im zweiten Quartal 2024. Bisher wurde nur sehr zurückhaltend über das Projekt informiert. Die Sichtung aller Unterlagen in dieser kurzen Zeitspanne ist für betroffene Einzelpersonen eine Herkulesaufgabe. Es ist Aufgabe der Politik frühzeitig zu Informieren und die Wahrung der Interessen der lokalen Bevölkerung zu ermöglichen.

Visualisierungen & Informationen

Projektdetails

Hier folgt eine Sammlung der verfügbaren Pläne, Visualisierungen und Medienartikel zum Thema. Dieser Abschnitt wird fortlaufend aktualisiert und ergänzt.

Gegenüberstellung

Varianten

Abbildung: Varianten Gegenüberstellung

 

Übersicht der Varianten und Projekthistorie

Das Astra hat zwei Projektvarianten erarbeitet:

  • Das aktuelle Projekt «Engpassbeseitigung» von 2017 umfasst einen vierspurigen Ausbau bis nach Herblingen inklusive Anschlussverschiebung.
  • Die ursprüngliche Variante «Sicherheitstollen» von 2013 beinhaltet keinen Kapazitätsausbau und kommt nur noch zur Anwendung, wenn das Bundesparlament die «Engpassbeseitigung» ablehnt.

Zusätzlich dazu hat die Fachgruppe der IG Varianten skizziert, welche:

  • sich auf den Bau der zweiten Röhre beschränken, aber den Ausbau der Offenstrecke zwischen SH-Nord und Herblingen zurückstellen. Somit kann der Vollanschluss SH-Nord beibehalten und der Stadtring sowie Wohnquartiere besser entlastet werden.

 

Warum ist diese Alternative prüfenswert?

Der geplante Offenabschnitt zwischen SH-Nord und Herblingen führt zu drei Komplikationen:

  • Die Aufhebung des Nordanschlusses führt zu Verkehrsverlagerungen und Schleichverkehr in Quartiere und Altstadt.
  • Die erste doppelstöckige Autobahn der Schweiz führt zu zusätzlichen Lärmgrenzwertüberschreitungen.
  • Der Ersatzanschluss im Mutzentäli ist verkehrstechnisch kompliziert, überspannt das gesamte Herblingertal und mindert das Stadtbild.

«Vorgezogene» Umsetzung

Das ASTRA hielt fest, dass der Spurausbau im Fulachtal «kaum wahrnehmbare Auswirkungen» auf die Verkehrsbelastung hat und «vorgezogen», mit Blick auf einen allfälligen Ausbau der nachfolgenden Strecke bis nach Thayngen erfolgt (UVB S. 34).

Geänderten Rahmenbedingungen

Genau diese nachfolgende Strecke bis nach Thayngen wurde inzwischen aber durch den Bundesrat komplett aus dem strategischen Ausbauprogramm (STEP) gestrichen. Die Rahmenbedingen haben sich somit geändert. Mit der Reduktion des Projekts auf die Tunneletappe wird das Projekt nicht nur 173 Mio. günstiger, es entfallen auch die unnötigen Nachteile des Projekts.

Unser Verein

Wer sind wir?

Vereinszweck

Die IG Fäsenstaub setzt sich für einen Einbezug der betroffenen Anwohner, Verkehrsteilnehmer und Gewerbetreibenden ein.

Wir vernetzten Quartiervereine und Fachpersonen und bieten eine Informationsdrehscheibe.

Wir stehen für den konstruktiven Dialog zwischen Betroffenen, Behörden und Politik.

 

«Hüt im Gschpröch» vom 21.2.2023

Mit Stadtplaner Olaf Wolter und Co-Präsident Sebastian Schmid

Gründungsversammlung

Wir haben uns am 19.9.2022 offiziell als Verein gegründet. Teilnehmer: Andri Hirsiger und Sebastian Schmid (Co-Präsidium), Daniel Zollinger (Delegierter QV Niklausen), Maggie Nägeli (Einwohnerverein Altstadt), Emanuel Schmid und Thomas Brandenberger (QV Hochstrasse-Geissberg), Jürg Weber und Eugen Schibli (QV Herblingen) und Daniela Furter (Pro Velo).
Ebenfalls Mitglied, aber nicht auf dem Bild sind: Dora Dickenmann (Delegierte QV Hochstrasse-Geissberg), der Quartierverein Breite, der Quartierverein Buchthalen und ProCity Schaffhausen.

Mitmachen

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